Spannende Hintergrundinfos zum Thema Boden
Was genau ist eigentlich "der Boden"?
Im alltäglichen Sprachgebrauch bezeichnen wir den Boden oft als „Erde“. Dabei ist der Begriff „Erde“ eigentlich für den Planeten reserviert, auf dem wir leben. Diese unsere Erde besteht aus drei Schalen: dem Erdkern, dem Erdmantel und der Erdkruste. Der Boden stellt die äußerste Schicht dieser Erdkruste dar. 79% Erdoberfläche sind vom Meer bedeckt. Die Landfläche – und damit die restlichen 21% – sind hauptsächlich von Boden bedeckt. Nur ein kleiner Teil ist von Eis oder Steinen bedeckt.
Entstehung - Woher kommt der Boden?
Steine? Gehören diese nicht mit zum Boden? Das könnte man zwar glauben, aber dem ist nicht so. Boden besteht zu etwa einem Viertel aus Wasser, einem Viertel aus Luft und fast zur Hälfte aus Sand, Schluff oder Ton. Sand, Schluff und Ton sind kleine Teilchen, die mit der Zeit durch chemische und physikalische Prozesse (der sogenannten Verwitterung) von Steinen abgetragen werden. Steine selbst werden nicht zum Boden gerechnet. Stattdessen gehört zum Boden noch organisches Material: Unser „Humus“. Dieser entsteht hauptsächlich durch den Abbau von Pflanzenresten.
Boden ist nicht gleich Boden - Welche Arten von Böden gibt es?
Es gibt viele Varianten, nach denen man die unterschiedlichen Böden unterscheiden kann. Eine Option ist bspw. zu bestimmen, wie sich der Anteil von Sand, Schluff und Ton zueinander verhält. Als Sand bezeichnet man Teilchen, die kleiner als 2 mm groß sind. Alles, was größer ist, wird als Kies oder Stein bezeichnet und gehört nicht zum Boden. Kleiner als Sand ist Schluff, und kleiner als Schluff ist Ton. Liegen Sand, Schluff und Ton beispielsweise ungefähr im gleichen Verhältnis vor, so spricht man von Lehm.
Ein Multitalent - Was Böden alles können
Ohne Böden wäre das Leben nicht so, wie wir es kennen. In Böden können Pflanzen mit ihren Wurzeln Halt, Wasser und Nährstoffe finden, so dass wir Land- und Forstwirtschaft betreiben können. Ohne Böden gäbe es keine Wälder, die Sauerstoff produzieren oder uns zur Entspannung dienen könnten. Aber Böden sind auch wichtig, da sie als eine Art Filter für unser Grundwasser fungieren. Viele Schadstoffe, die eventuell ins Grundwasser gelangen könnten, werden vorher durch Bakterien oder chemische Prozesse im Boden gestoppt.
Gefahren für den Boden - Welchen Einfluss haben wir auf den Boden?
Trotz ihrer wichtigen Funktionen sind viele Böden heutzutage gefährdet. In stark besiedelten Ländern, wie zum Beispiel Deutschland, werden Böden oft versiegelt und komprimiert. Die Folge ist, dass die Böden ihre Funktion als Wasserspeicher verlieren und dadurch Wasser nicht oder zu schnell abfließt. Außerdem führt eine intensive Landwirtschaft in vielen Ländern zu Bodenerosion. Diese Abtragung von Boden durch Wind und Wasser bedeutet einen Verlust von kostbarem Boden. Zudem gelangen Schadstoffe immer häufiger in die Böden. Hierzu gehören nicht nur Pestizide, sondern auch Nährstoffe, wenn diese in zu hoher Menge durch Düngung eingebracht werden, oder Salz – insbesondere im Winter wenn häufig Streusalz statt Kies verwendet wird.